Sonntag, 8. Dezember 2013

Worst Case:Netbook geschrottet - oder "die zweite Samsung Festplatte in einem Jahr, die mich im Stich gelassen hat"

Worst Case                   © Hans Klüche
Eigentlich sollten hier regelmäßig Posts von meiner und über meine Reise im November und Dezember 2013 nach down under erscheinen, aber leider hat mein Netbook seine dritte Neuseelandreise nicht überstanden - darauf ist ein Computer-Lebenszyklus wohl heute nicht mehr ausgelegt. Ein System-Check zeigt einen Festplattenschaden.

Alle Fotos sind aber auf externen Festplatten und SD-Cards gesichert. Das defekte Netbook ist schon per DHL auf dem Rückweg nach Deutschland (siehe Foto unten) und ich hangele mich mit Smartphone und öffentlichen PC durch die moderne Kommunikation. Die ist auch so langsam genug, denn das Internet hinkt in Neuseeland dem Weltstandard etwas nach, weil Leitungskapazitäten gering sind: Für das ganze Land gibt es nur ein Überseekabel in den Rest der Welt. Kim Dotcom, Neuseelands weißer Ritter deutscher Herkunft, formerly known als Kim Schmitz, hat dem Land denn auch eine zweite Leitung versprochen, Hauptsache, die Kiwis liefern ihn nicht an die USA aus.
DHL - der beste Courier.Service zwischen NZ und Deutschland                                    © Hans Klüche

Somit arbeiten die meisten Unterkünfte hier im Land mit recht teuren Volumen-Vouchern und die up- und download Geschwindigkeiten sind in der Regel deutlich langsamer, als ich es aus dem fortschrittlichen Bielefeld kenne.

Ich habe mir jetzt die Regenstunden an einem "durchwachsenen" Tag im wunderbaren Kiwiana in Takaka Mühe gegeben, wenigstens meine "selfies" - formerly known as Langarm-Fotos - wieder auf einen aktuellen Stand zu bringen - weil's halt so trendy ist. Immer wenn es mir möglich ist, werde ich aber auch in diesen Blog und in den Side-Blog mit den Korrekturen der aktuellen Ausgabe des DuMont Reisehandbuch Neuseeland neue Posts einstellen.

Neue Selfies - jetzt auch mit Fuß-Selfies im Langarm-Blog                                               © Hans Klüche




Montag, 25. November 2013

Ampelanlage auf Tongariro Alpine Crossing

Ampelanlage am Startpunkt der Tongariro Alpine Crossing ...                                                                      © Hans Klüche
In der Spalte links könnt ihr anklicken: Aktualisierungen zur letzten Ausgabe des ›DuMont Richtig Reisen Neuseeland‹ (2013). Dort ist ein neuer Post zur Tongariro Crossing - der Klick lohnt sich!
... weil es immer noch reichlich vulkanische Aktivitäten neben dem Track gibt                                       © Hans Klüche

Mittwoch, 13. November 2013

Whangateau Holiday Park

Whangateau Holiday Park am Abend                                                                                       © Hans Klüche

Filmreif

Stellpatz 34 mit meinem Spaceship      © Hans Klüche
Es ist spät für neuseeländische Verhältnisse, als ich am Whangateau Holiday Park in Leigh an der Matakana Coast ankomme. Die beiden Leute an der Rezeption sind ungemein freundliche Virginia, gebürtig aus Litauen, fragt mit ihrem aparten Akzent, den ich zuerst kaum einordnen kann, ob ich lieber einen Seaside-Stellplatz – kostet 2 Dollar mehr - oder lieber einen in zweiter Reihe möchte, ob ich lieber nah oder weiter weg von den Servicegebäuden und Toilette stehen möchte. Ich entscheide mich, nicht so weit weg von Service und Wasser. Den Seaside Zuschlag bekomme ich aber erlassen. Dann diskutieren Chris, ein markiger Kiwi, und Virginia auf dem großen Platzplan, welchen Stellplätz ich denn wohl haben könnte: Nummer 34 wäre ganz gut. Also bin ich ganz gespannt als ich um die Lodges – hier gibt es wie auf vielen NZ Holiday Parks auch Zimmer und Hütten – kurve, wie der denn wohl aussieht. Und dann… Der ganz Platz ist leer, ich bin der einzige Gast in dieser Nacht und ich könnte fröhlich wählen, aber Patz 34 ist in der Tat super. Bestimmt sogar der beste Platz.
Ein
Ein kleines Paradies, von Übersee-Touristen ignoriert!
                                                                                        © Hans Klüche

Warum ist es hier aber so leer? Bestimmt nicht, weil der Platz unattraktiv wäre oder nicht in Ordnung. Ganz im Gegenteil, neben Virginia und Chris lerne ich noch drei weiter Leute kennen, die hier nach dem Rechten sehen, inklusive einem deutsch-neuseeländischen Ehepaar, das hier nachts aufpasst. Alles ist Top und an den Wochenenden schon gut genutzt, in den neuseeländischen Sommerferien ab Mitte Dezember wird es dann richtig voll, dann wäre Platz 34 für Spätkommer mehr als ein Glück. Der Whangateau Holiday Park liegt aber abseits der Mainstream-Routen der „Übersee-Touristen“ die
Chris macht alles klar für die Saison,
Und ich habe einen Arbeitsplatz
anderswo schon die Plätze füllen. Dabei gibt es hier ganz in der Nähe den Goat Island Marine Park, den ich im DuMont Reisehandbuch Neuseeland als >Aquarium im Meer< näher beschrieben habe. Und da geh ich gleich schwimmen…
Arbeitsplatz mit Blick auf Mangroven ...
Alle drei Bilder © Hans Klüche

Sonntag, 10. November 2013

Nach Neuseeland fliegen heißt, die Welt fast einen ganzen Tag von oben zu betrachten, hier den indischen Ozean
                                                                                                                                                                                          © Hans Klüche

Jetzt bin ich also unterwegs …

Italienische Momente in Dubai Airport          © Hans Klüche
Ich bin heil in Auckland gelandet, nach rund 32 Stunden ab Bielefeld und gut 22 Stunden in der Luft. Nach dem ersten Drittel des Weges 4 Stunden Dubai Airport. Der kommt mir bei jedem Mal gigantischer vor. Diesmal musste ich sogar die Bahn vom Terminal B mit der Ankunft aus Düsseldorf zum Terminal A mit dem Weiterflug nach Auckland via Melbourne nehmen. Terminal A ist deutlich ruhiger als B. Relaxed, mit Klassik aus den Lautsprechern und mit freiem Internet das italienische Café Carluccio’s – zwar auch Kette, aber auf diesem hecktischen Airport eine Oase. Da habe ich die meiste Zeit der 4 Stunden abgehangen bei wirklich guten Cappuccinos.


Nervige Ozzies



Ist nicht nur groß sondern auch bequem:
Doppeldecker Airbus A380 © Hans Klüche
Bei Emirates bin ich mal wieder gelandet, weil ich erst 14 Tage vor Abflug, gebucht habe, der Preis ok war und vor allem, weil sie die besten Verbindungen ohne lange Stopps (die 4 Stunden Dubai auf der Hinreise ist der längste auf der ganzen Reise) haben und ich problemlos einen Gabelflug buchen konnte – hin nach Auckland, zurück ab Christchurch – und das sogar für einen so begehrten Reisetag auf der Rückreise wie den 22./23.12. Was aber auch sie nicht ändern können sind die gut 22 Stunden reine Flugzeit. Und die Pingeligkeit der Australier. In Melbourne ist eine Zwischenlandung, bei der alle Passagiere raus müsse, auch die, die mit derselben Maschine weiterfliegen. Aber die „Ozzies“ machen selbst für die Transitpassagiere das volle Sicherheitsprogramm inklusive Ganzkörperscanner – ich hatte ein gebrachtes Tempo-Taschentuch in der Hosentaschen, das angezeigt wurde. Und da in so einem Airbus A 380 ganz schön viele Leute sitzen, dauert die Prozedur recht lange. Es blieb kaum Zeit noch mal eben auf die „Ground“-Toilette zu gehen, da ging das Boarding schon wieder los. Ich frage mich, wo hätte ich unterwegs Sprengstoff oder eine Waffe kaufen können? Beim Halt an der Raststätte über den Malediven?

Alle Wege führen um die halbe Welt


Man kann es aushalten ...
Flüge nach NZ zu buchen ist immer eine abendfüllende Angelegenheit denn dank Neuseeland Lage als Antipode zu Mitteleuropa kann man eigentlich überall entlang fliegen, via Nord- oder Südamerika (mit ein paar Tricks via Chile mit LAN sogar über die Osterinseln), über Asien oder eben über die diversen Emirate. Neben Emirates taucht auch Etihad via Abu Dhabi immer wieder in Angeboten auf. Da fliegt man bei vielen Verbindungen aber zwischen Deutschland und Abu Dhabi mit Airberlin – die vielen negativen Userbewertungen im Internet sprechen aber für sich, also hab ich davon Abstand genommen. Ein ziemlich günstiges Angebot fand ich mit einem Ticket von Virgin Australia, bei dem man bei näherem Hinsehen nicht einmal in einer Maschine der Airline gesessen hätte sondern in denen von Airberlin und Etihad und wenn ich mich recht erinnere auch noch von Air New Zealand.
... vor allem, wenn ein paar Plätze frei bleiben

© Hans Klüche
Abwechslung ist sicher spannend, aber eine Nacht in Sydney mit später Ankunft am Abend und Weiterflug irgendwann am frühen nächsten Morgen ist nicht mein Ding. Somit landete ich also nunmehr zum vierten Mal bei Emirates – nicht das ganz billigste, aber günstig. Und mit bis zu zwei täglichen Verbindungen ab mehrere deutschen Städten nach Dubai und von dort täglich bis zu drei A380 nach Auckland und ein weiterer Flug ab/bis Christchurch, das sind schon ganz ordentliche Platzzahlen – irgendwie kommt man bei denen immer mit. Und der Service war Spitze. Wie immer auf allen Flugabschnitten eine sehr junge – wahrscheinlich hält man den Job nicht lange durch – und extrem internationale Crew (das ist Emirates Konzept) und die war ungemein freundlich und zuvorkommend. Manchmal fühlte man sich von der Serviceseite her fast wie in der Business, aber Sitze und Verpflegung waren Economy.
Blick von der letzten Bank:
A380 hinten rechts      © Hans Klüche
Ich schreibe bewusst nicht „Bretter-„ oder „Holzklasse“, denn dafür war alles sehr gut, ich habe schon deutlich enger gesessen auch auf Langstrecken. Dass Emirates auf dem Weg nach Neuseeland die langen Abschnitte ab Dubai mit dem Airbus A380 fliegt, war für mich ein weiterer Grund, diese Airline zu wählen. Es ist ein bequemes Flugzeug und wirkt trotz der Gesamtgröße aufgrund der kleinräumigen Kabinenaufteilung geradezu intim. Dazu kommt ein sensationell gutes Entertainment am Platz mit eigenem Bildschirm und Hunderten von Filmen und Musiktiteln zu individuellen Auswahl. Und dank einiger freier Plätze in der Nachbarschaft konnte ich auch gut ein Drittel des Fluges ausgestreckt schlafen. Ich wähle mir – übrigens kostenlos und online vom eigenen PC ab dem Tag der Buchung möglich – immer Plätze hinten in der Kabine, da bleiben eher Plätze frei, als vorn.
Immer informiert per Bildschirm am Platz: Noch 8 Stunden 22 bis Melbourne.                                    © Hans Klüche  


Dienstag, 15. Oktober 2013

Mit Kindern nach Neuseeland


Klare Antwort: >Ja>, man kann sehr gut mit  Kindern nach Neuseeland reisen  

Neuseeland, Neuseeland mit Kindern, Hilltop, Banks Peninsula
Mit Kindern in Neuseeland – Hilltop an der Summit Road der Banks Peninsula           © Hans Klüche, Bielefeld
Ich werde immer mal wieder gefragt, wie es ist, mit Kindern nach Neuseeland zu reisen. Natürlich ist das auch Thema in meinem DuMont Reisehandbuch Neuseeland: Meine Antwort ist grundsätzlich ein >Ja<. Man kann wunderbar mit Kindern nach und in Neuseeland reisen.

Mit Kindern in Kaikoura         © Hans Klüche, Bielefeld  
Ich bin schon mit meiner Frau und meinem Sohn mehrere Monate kreuz und quer durchs Neuseeland gereist. Ein paar Wochen begleiteten uns dabei eine befreundete Mutter und ihr Sohn. Auch mit fünf Personen war es nie ein Problem eine Unterkunft zu bekommen. Diese Familienreise fand im letzten Kindergartenjahr der beiden Jungs statt. Jetzt gehen sie zur Schule und das wäre heute das größte Hindernis für eine ›normale‹ Neuseelandreisen, also eine von mindestens 3 Wochen im neuseeländischen Sommer zwischen November und April. Hin und wieder treffe ich bei meinen regelmäßigen Recherchereisen auch in diesen Monaten Eltern mit offensichtlich schulpflichtigen Kindern, aber die müssen schon am Rande der Rande der Legalität mit den Schulbehörden tricksen, wenn sie aus Ländern mit Schulpflicht kommen, wie aus Deutschland. Wie sie es gemacht haben, in dieser Zeit ihre Kinder aus der Schule zu nehmen, behalten sie dann lieber für sich. Somit dreht sich die Frage des Reisens mit Kindern nach Neuseeland hauptsächlich um Kinder im Vorschulalter – ›prescooler‹ wenn es um Eintrittsrabatte und ähnliches geht – oder um Kleinkinder - ›toddler‹.  

Die Anreise

Flugdauer und -preise von Europa nach Neuseeland schrecken auf den ersten Blick ab. Kinder von 2-11 Jahren (child) benötigen einen eigenen Sitz und bekommen meist ca. 25-33% Rabatt auf den Erwachsenen-Tarif, Babys und Kleinkinder unter 2 Jahren (infant) ohne eigenen Sitzplatzanspruch bis zu 90 % Rabatt. Ab dem 12 Lebensjahr zahlen Kinder und Jugendliche dann in der Regel den vollen Preis, allenfalls können sie Jugend- und Studententarife nutzen, soweit die überhaupt angeboten werden. Feste Rabattregeln, die sich auf alle Airlines, Klassen und Tarife übertragen lassen, gibt es nicht. Außerdem werden Rabatte in der Regel nur auf den Tarifpreis des Fluges gewährt, nicht auf Steuern und Gebühren. Airlines wie Emirates, die im Gesamtpreis des Flugtickets zwar einen hohen Tarifpreis, aber niedrige Steuern und Gebühren ansetzen, sind dabei für Familien besonders günstig. 
›Gefesselte‹ Kids vor dem Bildschirm
                               © Hans Klüche, Bielefeld
Aus Sicherheitsgründen kann in der Regel ein Erwachsener nur 1 Baby ohne eigenen Sitzplatz mitnehmen, gehen mehr Kleinkinder pro Erwachsenen auf die Reise, sind z.B. eine Babyschale mit Sicherheitsgurten und dafür ein eigener Sitzplatz notwendig.
Plätze mit Baby-Körbchen (bassinets) – meist die erste Reihe jedes Kabinenabschnitts – sind in Maschinen von und nach Neuseeland begehrt und nach meiner Erfahrung fast immer belegt. Die Körbe, die an der Wand vor den Sitzen befestigt werden, sind für Kinder bis ca. 12 Kilo zugelassen. Air NewZealand z.B. bucht Eltern mit Kindern bis zu 8 Monaten automatisch auf diese Plätze, Eltern mit älteren Babys oder Kleinkindern, die noch im Gewichtslimit liegen, können beim Check-in noch entsprechende Plätze bekommen, soweit verfügbar.
Ein Arm voll mit Präsenten –
da liebt das Kind die Airline

© Hans Klüche, Bielefeld
Meine eigenen Erfahrung mit den beiden 5-Jährigen sowie viele Gespräche mit anderen Eltern, die ich mit Kindern in Neuseeland traf, sind eindeutig: Kids stecken Flug- und Zeitverschiebung gut weg, oft sogar besser als die Eltern, und das sogar, wenn man die ganze Strecke in einem Rutsch zurücklegt. Bei meiner persönlichen Erlebnis waren die beiden Jungs, die zu Hause strenge TV-Regeln mit nur knappen Sehzeiten kannten, schlichtweg begeistert vom Entertainment-Programm mit Bildschirm am Platz und hatten nach 30 Stunden Flug rechteckige Augen. Außerdem bekamen sie bei jedem Flugabschnitt Präsente und die summierten sich bei Hin- und Rückflug auf eine kleine Rucksackladung, den Rucksack gab es aber gleich dazu. Und ein Kind im Vorschulalter hat selbst in der Economy immer ausreichend Platz, es sich richtig bequem zu machen.

Unterwegs mit Kindern in Neuseeland

Nicht ganz korrekt, aber voll ›cool‹ - auf
dem 90 Mile Beach  
© Hans Klüche, Bielefeld
Bei der Mietwagenbuchung muss man den Bedarf für Kindersitze (child restraints) anmelden. Eine Babyschale (baby capsule) oder ein gängiger Kindersitz (children seat, car seat oder child restraint seat) ist ab 1. November 2013 für alle Kinder unter 7 Jahren gesetzlich vorgeschrieben, für ältere Kinder bis ca. 148cm Größe / ca. 12 Jahre, ist auch ein ›booster‹, eine Sitzerhöhung, empfehlenswert. Angeschnallt sein müssen Kinder grundsätzlich. Bei wenigen Vermietern sind diese ›Extras‹ gratis, die meisten nehmen einen Pauschalbetrag für die gesamte Mietdauer von ca. 25–50 NZD oder kooperieren mit Organisationen, die entsprechende Sitze verleihen (z.B. die Familienhilfsorganisation ›Plunket‹). Bei der Auswahl eines Wohnmobils sollten Eltern berücksichtigen, wo Kinder sitzen können: Nicht jeder kleine Magen mag es, hinten in einem Camper, womöglich quer zur Fahrtrichtung sitzend, über kurvige Bergstraßen bewegt zu werden.

Das etwas andere Reisen mit Kindern

Begeisterung garantiert: Penguin Place bei Dunedin
                                                                                                          © Hans Klüche, Bielefeld 
Mit Kindern sollte man eine für Überseetouristen eher untypische Neuseelandreise planen, dass heißt man sollte weniger ›auf Achse‹ sein und dafür länger an einzelnen Orten verweilen. Ein touristischer Binnenmarkt, der in erster Linie neuseeländische Familien in den Sommerferien von Mitte/Ende Dezember bis Ende Januar / Anfang Februar anspricht, ist perfekt auf Kinder eingestellt und außerhalb der Kiwi-Ferien gibt es reichlich Platz und die Preise sinken wieder deutlich. Das gilt vor allem für Holiday Parks, die mit ihrem Mix aus Campingplatz und Hüttendorf nicht nur Familien ansprechen, die mit einem Wohnmobil unterwegs sind, sondern auch für die offen sind, die mit einem normalen PKW oder Minivan reisen. Von einigen Überschneidungen abgesehen suchen sich neuseeländischer Familientourismus und Überseetourismus unterschiedliche Ziele. Ein geschützter Strand, ein naher Freizeitpark sowie ein Pool und eine große Barbecue-Area in der Ferienanlage sind wichtigere Standortkriterien für Kiwi-Familien als die Nähe zu tollen Tracks, wilden Landschaften oder schrillen Action-Aktivitäten.  
Mit den Kindern fiel die Wanderung am Franz-Josef Gletscher etwas kürzer aus                               © Hans Klüche, Bielefeld

Viele Betten für Familien

Holiday Parks haben ebenso wie Motels immer Wohneinheiten mit vier oder sechs Betten, nicht selten auf mehrere Schlafzimmer verteilt. Backpacker – egal ob Herbergen des neuseeländischen YHA, dem Pendant der europäischen Jugendherbergsverbände, Hostels privater Ketten oder die vielen, ganz individuell gestalteten und geführten Häuser, die im BBH organisiert sind – haben ebenfalls fast immer Mehrbettzimmer mit vier oder sechs Betten, die als Familienzimmer vermietet werden. Bei Backpackern sollte man auf die Ratings anderen Nutzer oder auf das Hörensagen bei Gesprächen mit anderen Familien achten, damit  man nicht plötzlich mit der Familie in einem Party-Backpacker landet - in großen Städten oder Touristenhochburgen wie Queenstown, Rotorua oder Pahia kann das schnell passieren. Die Preise sind in Motels und Holiday Parks stärker von der Saison abhängig als in Backpackern. Selten – auch das manchmal nach der Saison unterschiedlich – muss man in Mehrbettzimmern für alle Betten zahlen, meist aber nur für die wirkliche Anzahl der Personen, die das Zimmer nutzen.
Perfekt mit Kindern:  National Park Backpackers am Rande  des 
Tongariro National Park
           © Hans Klüche, Bielefeld

So kinderfreundlich Neuseeland auch ist, es gilt nicht als anrüchig oder gar diskriminierend, eine Unterkunft ›childfree‹, kinderfrei, zu nennen. So etwas kommt am ehesten bei edlen Bed&Breakfast-Häusern oder bei Hotels und luxuriösen ›retreats‹ vor, die den Zusatz ›Boutique‹ im Namen tragen, seltener bezeichnen sich Backpacker als ›childfree‹ oder erklären sich als besetzt, wenn sie hören, dass man mit Kindern unterwegs ist. Darauf direkt angesprochen nannten mir Besitzer / Manager dann meist Sicherheitsbedenken: Ihre Häuser seien nicht kindersicher, angeführt wurde u.a. das Aufbewahren von Putzmitteln oder mangelnder Kinderschutz in den Selbstkocher-Küchen.

Sicherheit und Sonnenschutz

Schwimmanzüge mit Lichtschutzfaktor
50+ gibt’s überall im Land preiswert
© Hans Klüche, Bielefeld
Natürlich muss man als Eltern in Neuseeland auf ein paar mehr Punkte achten als auf einen ungesicherten Herd in einer Backpacker-Küche. Grundsätzlich ist das Sicherheitsnetz nicht so eng geknüpft und seltener warnen Gebots- und Verbotsschilder vor Gefahren. Es ist grundsätzlich mehr Eigenverantwortung gefragt. Ganz wichtig: Gehen Sie mit Kindern nur an bewachten Stränden baden, das Meer um Neuseeland ist strömungsreich und oft wild. Meldungen über Ertrunkene liest man allzu oft in den Zeitungen.
Ein großes Thema bei europäischen Eltern ist der Sonnenschutz. Der ist ungemein wichtig, denn die Sonne ist intensiv und ohne ausreichenden Schutz sind üble Sonnenbrände vorprogrammiert. Aber alles was man braucht ist vor Ort leicht zu bekommen. Sonnencremes für Kinder sollten mindestens Sonnenschutzfaktor 30 haben, daneben halten Sportgeschäfte und Kinderabteilungen der Warenhäuser Badeanzüge, T-Shirts und Strandbodys aus Hightech-Fasern mit Schutzfaktor 40+ oder 50+ bereit.

Und was man sonst noch braucht

Fehlt etwas bei Kinderkleidung oder Strandspielzeug, bekommt man es in den Megastores der The Warehouse Kette meist so billig, dass man es ohne Gewissensbisse vor dem Heimflug zurücklassen kann, wenn es die Grenzen des Freigepäcks sprengen würde. Kinderpflegemittel und Windeln gibt es in jedem Supermarkt, Kindernahrung ebenso, jedoch nicht in so großer Vielfalt wie z. B. in Deutschland.
›... und das Jetboat an den Huka Falls war megacool‹                                                        © Hans Klüche, Bielefeld

Samstag, 28. September 2013

Herzensort - Endless Summer Lodge



Surfspot Ahipara am Südende des 90-Mile_Beach                                                                            © Hans Klüche, Bielefeld
Um meine Bücher aktuell zu halten, reise ich immer wieder kreuz und quer durch Neuseeland. Natürlich kenne ich dort inzwischen viele Ort, Strände, Unterkünfte, Cafés, Berge, Aktivitäten und Tracks, die ich besonders gern mag und die ich fast auf jeder Reise ansteuere: Herzensorte eben, an denen ich abhängen, entspannen und dieses Traumland richtig genießen kann.

Endless Summer Lodge                   
                                                  © Hans Klüche, Bielefeld
Dazu gehört die Endless Summer Lodge in Ahipara, ein Herzensort mit Meerblick: Anna aus Deutschland und Blaine, ein Kiwi, betreiben diesen Backpacker der anderen Dimension in einer 1880 aus Kauri-Holz gebauten Villa direkt hinter dem Strand mit großem Engagement – seit Jahren fahren die beiden dafür Top-Ratings ein. In meinem Lieblingszimmer lasse ich nachts immer die Vorhänge offen, dann habe ich nach dem Aufwachen gleich die einmalige Aussicht auf Meer und Strand und kann noch unter den Federn überlegen, ob ich den Tag mit einem Spaziergang am Wasser oder gleich mit einem Bad beginne: Vor dem Haus liegt der südlichste Zipfel des 90-Mile-Beach.


Welle vor Ahipara                              
                                                        © Hans Klüche, Bielefeld
Abends finden sich auf der Terrasse unter Weinranken dann immer ein paar Leute zum Klönen über Neuseeland im Allgemeinen oder über Wellen im Besonderen – Ahipara ist einer der besten Surfspots in Neuseeland, aber längst nicht so gehypt wie Raglan. Die Lodge liegt zudem ideal für Erkundungen von Neuseelands hohem Norden und man kann die Tagestour zum Cape Reinga mit dem Bus machen – Abholung am Haus – oder mit dem eigenem Wagen. Ich sehne mich schon.


Mehr zu Ahipara und über den ganzen hohen Norden Neuseelands natürlich in meinem aktuellen DuMont Reisehandbuch Neuseeland.

Schlafzimmerblick à la Endless Summer Lodge                                                                                              © Hans Klüche, Bielefeld



Donnerstag, 26. September 2013

Flightseeing ab Lake Tekapo

(c) 2013 Hans Klüche, Bielefeld

Das Hintergrundbild meines Blogs hier einmal komplett. Aufgenommen habe ich es beim Flightseeing ab Lage Tekapo mit Air Safaris:
Hier kaufen

The Grand Traverse Flightseeing

Aus DuMont Reisehandbuch Neuseeland:
Die Maschinen von Air Safaris sind konsequent auf Flightseeing eingestellt, jeder Fluggast hat einen Fensterplatz. Dazu kommt ein flexibles Konzept mit Starts und Landungen auf verschiedenen Flugplätzen im Mackenzie Basin und an der West Coast. Standard ist die 50-minütige Grand Traverse. Die Flugpassagen über die türkisfarbenen Seen, über den langen Schmuddelgletscher Mt Tasman und über das Voralpenland sind dabei dem Flug um die eigentlichen Gipfel ebenbürtig – eine Landschaft wie geschaffen für Flightseeing (Preise ab 325 NZD, Stand 2013/2014).


Mittwoch, 25. September 2013

Reisen nach Neuseeland - ein Blog-Anfang

(c) 2013 Hans Klüche, Bielefeld
Noch habe ich meine Tour für November und Dezember erst grob geplant. Wenn ich so früh im neuseeländischen Sommer - November ist eher noch Frühjahr - nach down under fliege, starte ich meist im Norden und "arbeite" mich dann mit dem Sommer nach Süden vor. Also " fly in" nach Auckland, und "fly out" von Christchurch.
Ich muss zugeben, noch habe ich nicht einmal Flüge gebucht, aber das geht heute immer so schnell. Beim letzten Mal habe ich eine Woche vor Abflug gebucht, online, und nach zwei Stunden waren die Tickets fertig ausgedruckt inklusive Platzbuchungen. Und nach 29 Stunden Flug und einmal richtig ausschlafen, dann freue ich mich auf einmal Schwimmen und Schnorcheln, vielleicht an Goat Island. Mal sehen was alles passiert...


(c) 2013 Hans Klüche, Bielefeld

Aquarium im Meer

Aus DuMont Reisehandbuch Neuseeland
Der schmale Sund zwischen Festland und dem Inselchen Goat Island am Cape Rodney, 25 km nordöstlich von Warkworth, bildet das Marine Reserve Goat Island, ein Meeresreservat mit exorbitantem Fischreichtum, wahrlich ein ›Aquarium im Meer‹. Hier brauchen Anfänger nur eine Schnorchel-Ausrüstung, zur Not reicht sogar eine Schwimmbrille, und können von einem kleinen Strand in die Fischschwärme mit Snapper, Blue Cod und weiß ich was sonst noch für Schuppengetier hineintauchen. Ausrüstung kann vor Ort geliehen werden u. a. bei Goat Island Dive & Snorkel. Wer nicht einmal nass werden will, schaut durch den Boden des Glass Bottom Boat dem Unterwassertreiben zu.